Die nachwachsende Ressource Holz ist sehr wertvoll. Je nach Qualität setzt
man sie u. a. zum Hausbau, für Möbel, Papier und als Waldrestholz zur Wärmeerzeugung
ein. In Deutschland wird die Forstwirtschaft auf gesetzlicher Grundlage
seit einigen hundert Jahren nachhaltig betrieben. Hans Carl von Carlowitz
(1645–1714) begründete für die geregelte Waldnutzung erstmalig den Begriff der
Nachhaltigkeit, indem er beschrieb, dass Nachhaltigkeit einerseits ökologische,
als auch ökonomische Aspekte beinhaltet. Konkret bedeutet dies, dass nicht
mehr Holz genutzt werden darf als in deutschen Wäldern auf einer Gesamtfläche
von etwa 11,4 Mio. Hektar nachwächst. Laut FNR (Fachagentur Nachwachsende
Rohstoffe e. V. 2022) beträgt der Holzzuwachs 122 Millionen m3 pro Jahr.
Das sind 10,7 m3 je Hektar und Jahr.
Nachhaltiger Waldbau bedeutet Verantwortung
Gewirtschaftet wird mit dem heimischen Holz nach den Grundsätzen der ökologischen,
sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung. Weil die Wälder durch den
Klimawandel vermehrt mit erhöhten Hitzephasen ohne andauernden Regen
enorm gestresst sind ( –> vermehrter Borkenkäferbefall und Waldbrandgefahr) ist
den vor allem privaten (50 %) und staatlichen bzw. institutionellen Waldbesitzern
aus vorgenannten Gründen klar, dass es jetzt einer neuen Aufforstungsstrategie
mit Misch- bzw. Laubwald bedarf. Nach dem zweiten Weltkrieg hatte sich das
vergleichsweise einfach nachzuziehende Nadelholz für die wirtschaftliche
Entwicklung Deutschlands in vielen Industriebereichen, aber auch zur Energieversorgung
bewährt.
Wertschöpfung Forst & Holz
Die nachwachsende, heimische Ressource Holz trägt unter wirtschaftlicher und
sozialpolitischer Betrachtung zu einer erheblichen Wertschöpfung bei, vornehmlich
in ländlichen Gebieten. So sind etwa eine Mio. Menschen in rund 15.000
Betrieben des Holz-und Forstsektors beschäftigt. Die enorme volkswirtschaftliche
Bedeutung des Clusters Forst und Holz wird von der Charta für Holz 2.0 mit
183 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr weiter untermauert.
Bestmögliche Holzverwertung stofflich oder energetisch
Grundsätzlich liegt es im Ermessen der Waldbesitzer, wann
und wieviel Holz sie ernten, und wie sie Aufforstung und
Waldumbau bewerkstelligen. In der Regel sind die Maßnahmen
im Rahmen langfristiger Planungen festgelegt. Aber im
Prinzip entscheidet letztlich der Holzmarkt über die Nutzung
des Holzes. Das qualitativ hochwertigere und auch über den
Verkaufspreis ertragreichere Stammholz geht vorrangig in die
stoffliche Nutzung (Bau, Möbel, Papier). Dafür nicht geeignetes
Stammholz, wie auch das Kronenholz sowie Sägereste
werden als Waldrestholz bzw. Industrierestholz für einen
günstigeren Preis z. B. der energetischen Nutzung zugeführt
(Holzpellets, Scheitholz, Holzhackschnitzel). Die Einnahmen
leisten so einen existenziell wichtigen finanziellen Beitrag
zur Waldpflege, aber auch zur Weiterentwicklung des Waldbestandes
mit Anpassungen an die Klimaveränderungen.
Klimaschutzleistung des Waldes nicht gefährdet
Insgesamt betrachtet ist auf dieser Basis die Klimaschutzleistung der deutschen
Wälder nicht gefährdet. Das beim Heizen mit Holzbrennstoffen freigesetzte biogene
CO2 kommt aus einem zeitlich (gegenüber fossilen Brennstoffen) vergleichsweise
kurzen Kreislauf von Atmosphäre und Biosphäre. Dabei wird nur die Menge
an CO2 wieder frei, die zuvor im Wachstum gebunden wurde bzw. die durch aktuellen
Holzzuwachs im Wald kompensiert wird. Die gleiche Menge CO2 würde auch
bei einer Verrottung ohne energetische Nutzung frei werden. Zudem sind durch
die Nutzung von regenerativer Holzenergie fossile Energieträger ersetzbar. Laut
FNR sparte die Nutzung von Bioenergie in Deutschland, und dabei überwiegend
Holzenergie, im Jahr 2022 gut 74 Millionen Tonnen CO2 ein. Energieholznutzung
leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.
Effizient und nachhaltig Heizen mit Holz
Holzenergie und Holzwärme aus nachhaltiger Forstwirtschaft sind als klima-,
wirtschafts- und verbraucherfreundliche Energieformen unverzichtbarer Teil
der Energiewende bzw. klimaneutralen Transformation. Die Holzenergie deckte
2022 knapp zwei Drittel (130.451 GWh) des Endenergieverbrauchs erneuerbarer
Energien im deutschen Wärmemarkt ab und ist daher in diesem Segment die klare
Nummer Eins. Regional verfügbar ist der nachwachsende, nahezu CO2-neutrale
Brennstoff Holz bei Nutzung effizienter Holzfeuerungstechnik die ideale Ergänzung
zur Wärmepumpe, etwa für die Übergangszeiten oder bei sehr kalten Temperaturen.
Neben geringeren Stromkosten und der Entlastung der Stromnetze lässt
sich so auch der Anteil erneuerbarer Energien in Wohngebäuden erhöhen.